Auszubildende diskutieren im Schloss Celle über interkulturelle Unterschiede

Am 25. November 2014  führte die DMAN im dritten Jahr in Folge das Seminar "Die Zukunft ist grenzenlos – mit interkultureller Kompetenz zum Erfolg" für Auszubildende von regionalen Unternehmen durch. 50 Auszubildende erhöhten durch Vorträge und Workshops ihre interkulturelle Kompetenz und diskutierten über interkulturelle Unterschiede in der Geschäftswelt.

Geschäfte mit internationalen Partnern sind nicht nur für Großunternehmen wichtig. Auch die  Produkte von kleinen und mittelständischen Unternehmen sind längst im Ausland gefragt. Das bringt die Herausforderung mit sich, sich auf Kunden und Partner mit anderem kulturellen Hintergrund einzustellen. „Internationale Zusammenarbeit kann nur erfolgreich sein, wenn eine große Portion Offenheit und Flexibilität auf beiden Seiten vorhanden ist“, erklärt Sylwia Chalupka-Dunse, Trainerin für interkulturelle Kompetenz. Für Auszubildende, als künftige Vertreter deutscher Unternehmen, wird es deshalb immer wichtiger, interkulturell kompetent zu sein.

Mit Unterstützung der Stiftung NiedersachsenMetall und des Kultusministeriums konnte die DMAN das kostenfreie Seminar zum dritten Mal in Folge anbieten. 50 Teilnehmer, darunter auch Ausbilder, duale Studenten und Praktikanten, nahmen das Angebot wahr. In das Thema eingeführt wurden die Teilnehmenden vormittags durch Vorträge von interkulturell erfahrenen Trainern und Referenten des niedersächsischen Kultusministeriums und des Wirtschaftsministeriums. Nachmittags teilten sich die Auszubildenden in drei Workshops auf, um interaktiv Themen zu bearbeiten. Die Ergebnisse wurden anschließend vor der gesamten Gruppe präsentiert.  

Dass man nicht einmal ins Ausland gehen muss, um interkulturelle Missverständnisse zu erleben, haben viele der Auszubildenden bereits gelernt. Denn auch in Deutschland arbeitet man heutzutage mit Menschen aus anderen Kulturen zusammen. Hierbei ist es wichtig, nicht auf seiner Position zu beharren, sondern die Bedürfnisse des Gegenübers zu erfragen, erklärte Sylwia Chalupka-Dunse in ihrem Workshop zum Thema interkulturelle Konflikte am Arbeitsplatz. Im Workshop „Konstruktiver Umgang mit kulturellen Unter­schieden“, geleitet vom auslanderfahrenen Trainer Klaus-Peter Wagenführ, wurde unter anderem über die Grenzen der Toleranz gesprochen. „Toleranz ist wichtig, aber das hat Grenzen, die jeder für sich definieren muss“, war das Fazit der Auszubildenden Carina Ruthe und ihrer Gruppe.

Barbara Paulmann vom Kultusministerium stellte in ihrem Workshop Möglichkeiten vor, bereits während der Ausbildung ins Ausland zu gehen. Frau Paulmann betreut seit einigen Jahren das Programm „Mobilität“ beim Kultusministerium und hat bereits zahlreichen Auszubildenden zu einem 4- bis 6-wöchigen Auslandsaufenthalt verholfen. „Ich habe schüchterne Auszubildende erlebt, die regelrecht aufgeblüht sind nach ihrem Aufenthalt, und zwar nicht nur sprachlich“, erzählt Frau Paulmann.

Im Workshop berichtete Franziska Hennig, Auszubildende im niedersächsischen Wirtschaftsministerium, von ihrem 6-wöchigen Praktikum in England. Sie hätte sich sehr gut in die Sprache eingefunden und  schließlich sogar selbstverständlich Telefonanrufe entgegengenommen, erzählte sie. Das Interesse an diesem Workshop war von Seiten der Teilnehmer besonders hoch, da viele für sich ausloten wollten, ob ein Auslandsaufenthalt etwas für sie wäre. So wollten Auszubildende aus der Produktion von Barbara Paulmann wissen, ob das auch für sie infrage käme. Die Teilnehmer dieses Workshops erstellten eine Pro- und Contra Liste bezüglich eines Auslandsaufenthaltes, bei der die Pro-Seite deutlich überwog. „Man muss sich für einen Auslandaufenthalt auch mal selbstständig kümmern und sich nicht immer auf die Organisatoren verlassen“, hat Ferat Agackiran, Auszubildender zum Maschinen- und Anlagenführer im Bereich Lebensmittel, im Workshop gelernt.

Die Auszubildenden nahmen sehr aktiv an den Workshops teil und präsentierten anschließend ihre Ergebnisse im Plenum, das von Klaus-Peter Wagenführ moderiert wurde. Sie bewerteten den gesamten Tag sehr positiv und lobten die anschaulichen Beispiele und Fallstudien der Referenten sowie die gute Stimmung in den Workshops.