Mit interkultureller Kompetenz zum Erfolg
DMAN-Seminar für Auszubildende
„Die Zukunft ist grenzenlos – mit interkultureller Kompetenz zum Erfolg“: Unter diesem Motto hatte die Deutsche Management Akademie Niedersachsen (DMAN) die Auszubildenden niedersächsischer Unternehmen zu einem Nachwuchsförderungsseminar in das Celler Schloss eingeladen. Rund 70 Auszubildende waren dieser Einladung gefolgt. Sie erlebten am 20. November 2013 einen interessanten Tag, der ihnen neben viel Information auch die Gelegenheit bot, sich das Thema aktiv zu erarbeiten.
In einer zunehmend globalisierten Welt wird die interkulturelle Kompetenz immer mehr zu einer Schlüsselqualifikation, und das keineswegs nur in weltweit agierenden Großkonzernen. Auch in kleinen und mittleren Firmen gehören Kontakte ins Ausland und international zusammengesetzte Teams längst zum Unternehmensalltag. „Internationalisierung ist ein zentrales Thema für die niedersächsischen Unternehmen“, sagte Akademiedirektor Ralf Othmer in seiner Begrüßung. „Mit diesem Seminar wollen wir ihnen dabei helfen, die interkulturelle Kompetenz aufzubauen, die sie benötigen, um in ausländischen Wachstumsmärkten erfolgreich zu sein.“
Der Vormittag des Seminars war der theoretischen Auseinandersetzung mit dem Thema gewidmet.
Dirk Hertrampf, Asien/Pazifik-Referent bei NGlobal, erläuterte die Bedeutung internationaler Wirtschaftsbeziehungen für Niedersachsen. Anschaulich schilderte Hertrampf die Chancen und die Herausforderungen der Internationalisierung. Sein Fazit: „Internationalisierung lohnt sich.“
„Auslandserfahrungen schon während der Ausbildung?!“ fragte Barbara Paulmann vom Niedersächsischen Kultusministerium. Sie beantwortete die Frage mit einem klaren Ja und gab den Teilnehmern viele Tipps zur Organisation ihres Auslandsaufenthalts.
Sylwia Chalupka-Dunse von culture.communication befasste sich anschließend mit der Interkulturellen Kompetenz als Schlüsselqualifikation des 21. Jahrhunderts. Sie erläuterte, warum die Fähigkeit zur kulturübergreifenden Kommunikation so wichtig ist: Bereits heute lebt jeder 7. Mensch auf der Welt nicht dort, wo er geboren wurde, Tendenz steigend. Reisen in fremde Länder, Wissen über andere Nationen, selbst einen Migrationshintergrund haben – alles das trägt zum Verständnis fremder Kulturen bei. Wichtig ist aber nicht nur die fremde Kultur, sondern auch die Auseinandersetzung mit der eigenen.
Klaus-Peter Wagenführ von present Beratung und Training, der vierte Referent des Tages, informierte die Auszubildenden über die Anforderungen international aufgestellter Unternehmen an ihre Mitarbeiter. An den Beispielen Deutschland, USA und China erläuterte Wagenführ die kulturellen Unterschiede. In einem kleinen Test konnten die Teilnehmer sogar herausfinden, wie „kompatibel“ sie mit US-amerikanischen oder chinesischen Kulturstandards sind.
Im zweiten Teil des Seminars wurden die Teilnehmenden selbst aktiv: In vier Workshops bearbeiteten sie verschiedene Aspekte des Themas. So übte sich eine Gruppe anhand eines Fallbeispiels im „konstruktiven Umgang mit kulturellen Unterschieden“. Ein zweiter Workshop war der „Arbeit in interkulturellen Teams“ gewidmet. Hier kamen die Teilnehmenden zu dem Schluss, dass heterogene Gruppen leistungsfähiger sind, aber Toleranz brauchen, um die Unterschiede nutzen zu können. Die dritte Gruppe befasste sich mit „interkulturellen Konflikten am Arbeitsplatz“. Sie identifizierte verschiedene Typen von Mitarbeitern und erarbeitete Wege, um Konflikte zwischen diesen Typen konstruktiv zu lösen. Die vierte Gruppe fragte sich: „Wäre ein Lernabschnitt im Ausland etwas für mich?“ und stellte das Für und Wider in einem Sketch dar.
Alle Teilnehmenden waren nicht nur engagiert bei der Sache, sondern sie hatten offensichtlich auch viel Spaß dabei. Dass die Stimmung in den Workshops prima war, wurde auch deutlich, als die Gruppen ihre Ergebnisse anschließend im Plenum präsentierten.
In seinem Schlusswort betonte Harald Becker, Direktor Internationale Beziehungen bei der DMAN, dass Sprachkenntnisse zwar ein wichtiger Bestandteil der interkulturellen Kompetenz sind. Mindestens genauso wichtig seien aber die konstruktive Auseinandersetzung mit fremden Kulturen und der gegenseitige Respekt über alle kulturellen Barrieren hinweg.
Nachdem es im vergangenen Jahr mit rund 40 Teilnehmenden bereits recht gut besucht war, hatte die DMAN sich entschlossen, das Seminar in diesem Jahr wieder anzubieten. Unterstützt wurde die diesjährige Veranstaltung durch das Niedersächsische Kultusministerium, die Stiftung NiedersachsenMetall und die niedersächsische Außenwirtschaftsförderungsgesellschaft NGlobal. Sie alle freuten sich über die rege Beteiligung und das ausgesprochen positive Teilnehmendenfeedback und werden voraussichtlich auch im nächsten Jahr die niedersächsischen Auszubildende wieder zu einem Nachwuchsförderungsseminar im Schloss Celle einladen.