Gelungene Afrika-Veranstaltung der DMAN bei der IHK Hannover
Mehr als 60 Gäste aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung Niedersachsens trafen sich auf Einladung der Deutschen Management Akademie Niedersachsen (DMAN) am 29.06.2022 zu einem Erfahrungsaustauch über Geschäftsmöglichkeiten auf dem afrikanischen Kontinent bei der IHK Hannover. Die Veranstaltung stand unter dem Thema: Afrika - Neuer Markt. Neue Chancen.
Das Grußwort des Niedersächsischen Wirtschaftsministers Althusmann überbrachte Claudia Simon, Leiterin der Abteilung Mittelstand. Sie hob die große Bedeutung des afrikanischen Marktes für die niedersächsische Wirtschaft hervor. Der Kontinent sei in Bewegung, reich an Ressourcen und voller Ideen. Von den 15 am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften der Erde befinden sich allein acht in Afrika.
Die niederländische Unternehmerin und Autorin Dr. Deanne De Vries, die seit mehr als 30 Jahren in verschiedenen Ländern Afrikas engagiert ist, schilderte sehr eindrucksvoll und kurzweilig ihre Erfahrungen, die sie dort gemacht hat. Sie forderte die Gäste auf, sich mit eigenen Augen ein Bild von diesem vielseitigen Kontinent zu machen, der aufgrund der schnell wachsenden Bevölkerung über schnell wachsende Märkte verfügt. Anhand afrikanischer Sprichwörter erläuterte Sie, was wichtig sei, wenn man auf diesem Markt erfolgreich sein möchte: Einen guten Kontakt zu den Menschen vor Ort und ein Anpassen der Produkte an die dortigen Bedürfnisse und Gegebenheiten hält De Vries für unabdingbar.
Dieser sehr emotionalen und persönlichen Sicht folgte von Wolfgang Drechsler ein eher realistischer und kritischer Blick auf Afrika. Wolfgang Drechsler hat seine Wurzeln zwar in Niedersachsen, lebt und arbeitet jedoch, als Korrespondent für ein großes Wirtschaftsblatt, seit mehr als 30 Jahren in Südafrika. Besonders wichtig sei, Afrika als einen vielschichtigen Kontinent zu sehen, der 54 Länder habe. Diese müssen alleine schon wegen ihrer unterschiedlichen Systeme und Entwicklungen differenziert betrachtet werden. Ein großes Problem in Afrika sieht Drechsler in der sich anbahnenden Bevölkerungsexplosion. Damit verbunden sei ein enormer sozialer Sprengstoff. Er sehe aber gerade nach Corona und durch die Umorientierung der Weltwirtschaft wegen des wegbrechenden russischen Marktes große Chancen für ein unternehmerisches Engagement auf dem Kontinent.
Nach den beiden Impulsvorträgen kamen auf dem Podium weitere afrikaerfahrene Gäste zu Wort: Alexandra Ngandeu, Co-CEO der Manuyoo GmbH, Dr. Thomas Hüster, Geschäftsführer der Agraforum GmbH und Gewinner des diesjährigen Außenwirtschaftspreises des Landes Niedersachsen sowie Frank Nordmann von der Grimme Landmaschinenfabrik. Sie berichteten sehr anschaulich und eindrucksvoll von ihren Erfahrungen und es entspann sich ein reger Austausch zwischen Podium und Gästen, der von Yorck Wurms moderiert wurde. In einem waren sich die Podiumsgäste schnell einig – als Unternehmer muss man vor Ort sein, Freundschaften knüpfen und seinen Geschäftspartnern auf Augenhöhe begegnen. Alexandra Ngandeu, die mit Ihrem Startup Manuyoo Kleinunternehmern aus Afrika eine Verkaufsplattform für ihre Produkte in Europa bietet, sieht eine große Unterstützungsmöglichkeit in der afrikanischen Diaspora: Es gibt in Deutschland viele Zugewanderte, die zum Teil auch hier studiert haben. Diese Menschen würden jedes deutsche Unternehmen mit ihrer interkulturellen Erfahrung bereichern, können aber auch als Türöffner in ihre Herkunftsländer fungieren.
Dieser spannende Austausch wurde anschließend bei einem kleinen Imbiss fortgeführt.